Leider ist heute schon der letzte Tag und wir sind sehr mit Einchecken und Vertrautmachen mit den zur Zeit speziellen Regeln für Flugreisen beschäftigt. Auch für Pias Weiterreise nach Vancouver gibt es noch ein bisschen was zu regeln. Es war eine sehr, sehr schöne und intensive Zeit hier. Bald sind wir hoffentlich wieder in der Heimat. Zum Abschluss gibt es noch ein paar Eindrücke in einer Galerie:
Heute war eine Kutschfahrt geplant und abends noch die Besichtigung einer Whisky Destillerie, was ja in Irland nicht fehlen darf. Es kam anders. Dazu gleich mehr, zuerst aber mal ein kleines Video, das zeigt wie man einen Bus anhält. Das muss man nämlich, denn die Busse halten nur, wenn man zeigt dass man mitfahren will:
Pia wollte sich noch bei einigen Apotheken erkundigen, ob sie noch ihre 3. Impfung bekommen könnte, denn am 08.01. geht ihre Reise weiter nach Vancouver/Canada. Es war schnell klar, dass sie online nach Terminen suchen musste, wobei alle Apotheken der in Betracht kommenden Kette schon bis Ende Januar ausgebucht sind. Also musste unsere Kutschfahrt warten und wir suchten einen ruhigen Platz, wo Pia nach Impfterminen suchen kann. Der war schnell gefunden:
In jeder Hinsicht überraschend der Besuch im Hard Rock Cafe
Das Essen stand gerade auf dem Tisch als Pia plötzlich einen freigewordenen Termin buchen konnte. Zeit bis zum Impftermin 1 Stunde. Fahrtdauer mit dem Auto 30 Minuten. Vor unserem Fenster stand ein Taxi. Also hat sie schnell den Termin klargemacht, mit der Apotheke telefoniert um sicherzugehen, dass das auch alles passt – und Abfahrt! Ausgerechnet Pia, die schon am ersten Tag sagte sie möchte unbedingt mit uns ins Hard Rock Cafe, musste jetzt gehen. Aber alle sind froh, dass sie den Termin bekommen hatte, ein Wunder.
Aus der Kutschfahrt wurde dann nichts mehr. Bei der Führung durch die Teeling Whiskey Distillery waren wir dabei.
Der Besuch in einer Whisky Destillerie darf in Irland nicht fehlen
Wir sind keine Whisky-Trinker. Und ehrlich gesagt hatte ich schon Whisky probiert der mir einfach nicht schmeckte und ich mir sagte das brauche ich nicht wieder. Trotzdem waren wir gespannt, was uns hier so begegnet. Zunächst gab es eine Führung durch die Produktionshalle. Da lernte ich, dass die Zutaten an sich die gleichen sind wie für Bier. Nur dass das Braugut eben gebrannt wird. Und auch dass das frische Produkt eigentlich Korn ist – ein klarer, schlichter Schnaps. Erst durch die jahrelange Lagerung in Holzfässern – manche Whiskysorten werden in der Zeit in unterschiedliche Fässer umgefüllt, um bestimmte Geschmacksnoten zu bekommen – wird daraus Whisky. Durch die Lagerung wird der Whisky aber auch weniger. Das Liquid kann im Lauf der Jahre durch das Holz entweichen. Das Bild zeigt diesen Prozess von links nach rechts. Erst nach 3 Jahren und einem Tag gilt die Substanz als Whisky.
Im Lauf der Jahre verändert sich das Liquid vom Korn zum Whisky
Natürlich durfte eine Verkostung auch nicht fehlen. Drei verschiedene Sorten konnten wir probieren, alle ca. 5-7 Jahre gelagert.
Unsere „Versucherle“
Übrigens stand die Produktion gerade zum Zeitpunkt unseres Besuches still, weil zu viele Beschäftigte an Corona erkrankt sind. Wir haben mittlerweile auch gelesen, dass dies hier in verschiedenen Sparten gerade so ist, kein Wunder bei den hohen Inzidenzwerten. Heute, als ich den Blog schreibe, ist Irland weltweit auf Platz 4 der Inzidenzwerte. Manche Geschäfte haben geschlossen aus Mangel an Personal. Trotz unserer großen Vorsicht (Wir tragen überall, wo der Abstand zu knapp wird unsere FFP2 Maske) ein Wunder, dass wir uns nicht angesteckt haben. Alle 2 Tage machen wir einen Selbsttest. Und wir beten jeden Tag dafür dass Gott uns vor einer Ansteckung schützt.
Zurück zum Whisky: Wir haben 2 Flaschen und schöne Gläser im Gepäck. Unsere Preisklasse bewegt sich im 2-stelligen Eurobereich. Wie ihr auf dem nächsten Bild sehen könnt, kann man auch 7000€ für eine 0.7l Flasche ausgeben, wenn man das möchte. Der Whisky lagerte 37 Jahre. Unserer ist leider nicht als Geldanlage zu sehen, denn er lagert mittlerweile in einer Flasche und wird dadurch nicht besser, also müssen wir ihr wohl oder übel irgendwann trinken 😉
Unsere zweite Bustour führte uns heute in andere Landstriche Irlands. Der Veranstalter Wild Rover Tours macht das generell sehr gut organisiert. Die Qualität der Tour selbst hängt aber sehr stark von der Reiseleitung ab. Weil es heute nicht so gut war, nenne ich mal keinen Namen. Erstes Ziel war eine Schaf-Farm in den Wicklow Mountains. Der Schäfer hat alles super erklärt: Wie sind die Besitzverhältnisse, wie läuft das Jahr in einer solchen Farm ab, wann gibt es Nachwuchs etc. Gekrönt wurde das Ganze zum einen durch eine ausführliche Vorführung, wie die Schäferhunde (hier Border-Collies) arbeiten und zum anderen dass jeder der das wollte ein Lämmchen auf den Arm nehmen durfte.
Lammkuscheln – beide sehen glücklich aus
Nächster Ort war Glendalaugh. Dort gab es einen großen Friedhof und Kirchenruinen zu betrachten und es fing an chaotisch zu werden. Starker Regen setzte ein und unsere Reisebegleiterin wollte sich dort nicht lange aufhalten. Anstatt zu sagen, dass wir dort die Zeit kürzen, bat sie mehrere Optionen an, vermutlich davon ausgehend, dass eh alle so schnell wie möglich wieder im Bus sein wollen. Dem war aber nicht so. Es gab Gruppen, die die Zeit voll ausreizten und eine Wanderung machten.
Glendalaugh – ausgesprochen „Glendalaag“
Somit gab es für alle, die tatsächlich „abgekürzt“ hatten lediglich den Bonus, dass man lange im Bus sitzen und warten konnte. Weiterer Plan der Reiseleitung war, dann einen längeren Zwischenstopp im „Hollywood Cafe“ einzulegen, weil wir ja „Zeit eingespart haben“. Dort sollten wir 15 Minuten haben um das Cafe von innen anzuschauen. Wir dachten, dass wir bei so einem kurzen Stopp sitzen bleiben und nur ich mal kurz aussteige um ein paar Fotos zu schießen. Leider wurden aus den 15 Minuten knapp eine Stunde, weil die meisten im Cafe was zu Essen und Trinken holen wollten, das Cafe überlaufen war und unsere Reiseleiterin das auch noch mitgemacht hat – geht ja auch nicht anders, sie hatte sich im Cafe vorher angemeldet, dass sie mit einer großen Gruppe kommt.
Das Hollywood CafeHollywood – ganz genau hinschauen!
Wer mehr über den Ort wissen möchte, hier kann man es z.B. nachlesen. Neben den „Lamm-Highlights“ dieses Ausflugs gab es für das Highlight, mit einem Bus mitzufahren, in dem mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Produkt meines früheren Arbeitslebens verbaut ist, denn er hat eine gelenkte Hinterachse.
Mercedes Tourismo – mit gelenkter Hinterachse
Abschluss der Tour war Kilkenny. Dort war die Zeit leider dann auf etwas mehr als eine Stunde begrenzt. Schnell durch die Gassen gewandert und noch etwas gegessen, diesmal in einer Sportsbar.
Die Sportsbar in der wir gegessen hattenFussball und Pferderennen auf dem Fernseher – im Hintergrund ein HurleyschlägerMan beachte Mitte rechts das Schild „Unser Hauswein“
Erst mal wünsche ich allen Lesern meines Blogs nachträglich alles Gute für das neue Jahr 2022! Möge Gott euch behüten!
Ja, der erste Januar ist Feiertag, offiziell benannt als „New Year’s Day“. Und trotzdem war heute Shopping angesagt. Ja, viele (nicht alle) Geschäfte haben offen. Das scheint hier einfach jeder Geschäftsinhaber ganz individuell zu entscheiden – selbst am Sonntag. Um das gleich mal vorab zu sagen: Das Ergebnis der Shoppingtour hat in eine normale Papiertragetasche gepasst, auch wenn wir uns durchaus einige Zeit dafür genommen haben. Bei diesem anstrengenden Vorgang kann es auch zu einigen Verwirrungen kommen, wie man an folgendem fast anonymisierten Chatverlauf sehen kann:
Selbsterklärend – oder?
Nach einem im Großen und Ganzen gechillten Tag haben wir uns in unserem Hotel niedergelassen und noch rechtzeitig vor der Sperrstunde (wie schon gesagt 20 Uhr) schön gegessen und den Start in das neue Jahr gefeiert.
Abendessen in unserem Hotel zum Neujahr
Übrigens gibt es Guinness in unterschiedlichen Größen. Auf dem nächsten Bild das Baby-Guinness neben einem schon ausgewachsenen Guinness.
Schon im Vorfeld waren wir uns nicht so ganz sicher wie weit die Kreise sein sollen, die wir in Irland ziehen. Die ganze Reise hing ja am seidenen Faden wegen COVID-19. Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass die Inzidenzwerte, die wir direkt vor der Reise sahen nicht korrekt waren, denn mittlerweile steht Irland weltweit auf Platz 5, plus-minus. Aktuelle Einschränkungen: Bars & Pubs schließen um 20 Uhr. In Innenräumen Maskenpflicht, aber Stoffmasken sind auch erlaubt. Beim Essen in Innenräumen 2G, also geimpft oder genesen – relativ moderate Maßnahmen für eine Inzidenz von knapp 2000! Nun, wir haben uns entschieden, nicht mit Mietwagen quer durchs Land zu ziehen, sondern in Dublin zu bleiben. Heute hatten wir aber eine Rundreise mit dem Bus gebucht. Zuerst besuchten wir einen kleinen 200-Einwohner-Ort, dem Barack Obama schonmal einen Besuch abstattete, weil sein Ur-ur-ur-Opa mütterlicherseits daher kam.
Leider verwackelt: Ein Rastplatz zum Gedenken von Barack Obama
Die Fahrt ging heute von einer Küste Irlands an die andere. Wir haben also das Land 2 Mal komplett durchquert. Diese Fahrt hätte vor 20 Jahren alleine schon 11 Stunden gedauert. Mittlerweile gibt es gut ausgebaute Autobahnen. Wir hatten mit Richard einen super Reiseführer, der seinen Job bei Wild Rover Tours mit Leib und Seele macht. Viele Ruinen, Turmhäuser, Burgen, Schafherden, Limerick, der Shannon-Fluss etc. wurden kommentiert. Wir haben auch viel über die Irische Geschichte und Musik etc. erfahren. Das Hauptziel waren heute die Cliffs of Moher, die über 200m hoch am Atlantik emporsteigen.
Cliffs of Moher – bei typisch irischem Wetter
Danach ging die Fahrt durch den Burren, ein besonders steiniges und felsiges Gebiet. Wir hielten an einer Stelle an der der Atlantik eindrucksvoll an den Felsen brandet.
Dann ging die Fahrt weiter nach Galway, was unter anderem auch dafür bekannt ist, dass man an vielen Ecken Musiker sieht und natürlich hört.
Ein Mann hatte seinen Esel und Hund dabei, welcher vor meinen Augen auf den Esel gesprungen ist und sich dort hingesetzt hat.
Unser erstes Ziel war heute die Kathedrale. Aber zuerst kommt ein Foto von einem echten irischen Frühstück: Bohnen, Würstchen, Ei, Schinken der besser als dünnes Kassler beschrieben wäre. Das sind alles ganz bekannte Bestandteile. Das außergewöhnliche ist allerdings Black und White Pudding. Dabei handelt es sich um ein Blut- bzw. Bratwurstküchlein. Du findest das im Bild als zwei runde kleine Taler oben im Teller. Ganz offen gesagt habe ich das die ersten 3 Tage gegessen ohne zu wissen was drin ist, aber schon so einen Verdacht gehabt.
Irish Original Breakfast
Heute haben wir eine der ältesten Gemäuer Dublins besucht. Zuerst die Christchurch Cathedral, die mal katholisch war und dann von Königin Elisabeth I. zur protestantischen Kathedrale umdeklariert wurde. Mitbesuchen konnten wir auch die Krypta unter der Kirche in der viele Ausstellungsstücke zu sehen sind wie z.B. eine alte original Abschrift der Magna Carta oder eine mumifizierte Katze und Ratte, die in der Kirchenorgel verendet sind.
Die Christchurch Cathedral
Nächste Station war das älteste Pub der Stadt, das Brazen Head. Dort haben wir schön gegessen und natürlich lokale Gerstenprodukte in flüssiger Form verzehrt.
Der älteste Pub in Dublin
Ich war von meinem Irish Stew (Lammfleischsuppe) total positiv überrascht! Das war mehr Fleisch mit Gemüse und Soße und zwei wie Klöße geformte Kartoffelbreihäufchen. Im Hintergrund an den Wänden sind jede Menge kleiner Aufkleber und Zettelchen die von Besuchern aus aller Welt hinterlassen wurden. Natürlich haben auch wir was hinterlassen, ist sogar etwas verpixelt auf dem Bild zu sehen.
Im Brazen Head habe ich ein original Irish Stew gegessen
Das dritte Highlight des Tages war dann die Brauereibesichtigung bei Guinness. Eigentlich ist das Storehouse eher ein Biermuseum. Da lernt man z.B. dass Hopfen Hops heißt und Würze Wort. Hopfen wird für das Guinness auch aus Deutschland importiert. Außerdem arbeitet auch eine deutsche Braumeisterin bei Guinness die sich zum Ziel gesetzt hat das beste Weizenbier außerhalb Deutschlands zu brauen. Auch das gibt es im Portfolio von Guinness.
Guinness Storehouse – ausführliches BrauereimuseumDie Original Guinness Harfe
Der krönende Abschluss war ein im Preis inbegriffenen Getränk in der Gravity Bar hoch über Dublin mit Rundumblick. Der Eintrittspreis richtet sich übrigens nach der Location in der man dieses Getränk zu sich nehmen will.
Am Ende ein Freigetränk inklusive – wir in der Gravity Bar
Heute waren wir im EPIC Museum und auf dem Segelschiff Jeannie Johnston. Beides sehr eng verbunden mit dem Thema Auswanderung. Zunächst mal ein paar Worte über die Möwen. Diese prächtigen Tiere sind hier überall. Wenn sie nicht gerade gefüttert werden von Passanten dann bedienen sie sich an den reichhaltigen Angeboten an Essensresten die hier überall frei zugänglich sind.
Wir hätten es eigentlich wissen können: Wenn du wo hin willst dann buche dein Ticket online. So war es auch beim EPIC. An der Kasse haben wir erfahren dass wir ein Onlineticket brauchen wenn wir auch auf das Schiff wollen. Also online Tickets gekauft und noch 1,5 Stunden im Café verbracht und dann unserem Zeitslot das Schiff geentert.
Die Jeannie Johnston in voller Pracht
Das Schiff war das einzige auf dem niemand starb bei den gefährlichen Überfahrten nach Canada. Selbst als es nach einer Havarie unterging haben alle Besatzungsmitglieder überlebt weil sie sich an den Masten des sinkenden Schiffes 7 Tage festhielten bis ein vorbeikommendes Schiff alle retten konnte.
Extrem enge Verhältnisse – weniger als Holzklasse
Dass niemand bei den Überfahrten starb lag daran dass das Schiff in privater Hand war, der Besitzer nur Leute aus der Heimatgegend mitnahm zu denen er Bezug hatte, ein Arzt an Bord war, die Leute einmal am Tag an die frische Luft durften und ihre Toiletten leeren und Decken ausschütteln durften. Eine Überfahrt dauerte knapp 7 Wochen.
EPIC – Musiker und Bands aus Irland
Das EPIC Museum ist genial gemacht. Man läuft durch die in einzelne Themenräume aufgeteilten Lagerhallen und lernt Irland in Form vieler Aspekte kennen. Wie im Bild oben wo Musiker aus Irland gezeigt werden oder unten die verschiedenen Verkehrsmittel für die Emigration im Lauf der Jahre. Seit der großen Hungersnot Mitte des 19. Jahrhunderts nahm die Irische Bevölkerung stetig ab.
EPIC – Auswanderung mit verschiedensten Verkehrsmitteln
Heute hatten wir einen schönen Plan. Leider hat einiges nicht geklappt. Zwischen den Jahren hat nicht alles so offen wie üblich. Und manches ist schon ausgebucht. Aber zunächst noch ein paar Bilder vom Vortag:
Statuen zum Andenken an „The Famine“
Wir wollten gestern nämlich ins EPIC Museum. Dort dreht sich alles um die Auswanderung der Iren die zu allen Zeiten sehr intensiv stattfand. Besonders als die Kartoffelkrise eintrat. Die Ernte war miserabel bis komplett nicht vorhanden und viele gingen mit dem Schiff Richtung Canada. Viele starben, in Irland aber auch bei den riskanten Überfahrten mit überfüllten Schiffen.
Leider hatte das EPIC zu und auch die Jeannie Johnston, eine Replik eines legendären Segelschiffs.
Die Busse in Dublin
Wir bewegten uns also weiter durch die Straßen und genossen die eine oder andere Strecke mit dem Bus. Unter anderem wollten wir heute eine Leap Card holen aber die Verkaufsstellen hatten alle zu. Immerhin kamen wir ein bisschen rum, z.B. an den Spire. Das ist ein Denkmal eines britischen Architekten an einer Stelle an der die IRA einst die bisher dort befindlichen Statuen zerstört hat. Angeblich ist der Spire (die Nadel) die höchste Skulptur der Welt.
The Spire
Mangels Leap Card und Hartgeld ließen wir uns dann mit dem Taxi zum Phoenix Park fahren, eine der größten innerstädtischen Parkanlagen der Welt. Dort wollten wir unbedingt die Rehe sehen die völlig frei laufen im Park.
Ein Prachtkerl praktisch zum Anfassen im Phoenix Park
Eigentlich wollten wir nach einer Portion echter authentischer irischen Pommes (Fries), die nicht mit Ketchup und Mayo gegessen werden sondern mit Essig und Salz, ins Guinness Storehouse. Brauereibesichtigung also. Leider war das aber schon ausgebucht. Also haben wir vor Ort online einen Termin gebucht.
Von dem vielen was hier in Irland anders ist, möchte ich ein paar Beispiele nennen. Später im Text dann mehr über unseren ersten Tag.
Man sagt, dass der erste Eindruck hängen bleibt. Für mich war die Taxifahrt durch Dublin nach dem Ankommen wirklich ein kleiner Kulturschock, denn alles sieht hier grundsätzlich anders aus als zuhause. Bei der Fahrt durch den Stadtrand von Dublin war ich etwas an Indien erinnert. Dabei war es nicht nur der Linksverkehr, sondern auch die Häuser ein- oder zweistöckig, Haus an Haus, quadratisch, praktisch gut sozusagen. Viele Geschäfte mit blechernen, heruntergelassenen Rolltoren. Die Art, wie die Stromversorgung angebracht ist und große Werbetafeln an vielen Häusern. Richtung Zentrum verändert sich das Stadtbild: Die Gebäude wesentlich höher, viel mehr Geschäfte, Großstadt eben. Schon nach ein paar Tagen verblasste der erste Eindruck und wir haben uns an vieles schon gewöhnt.
Es fahren hier im Vergleich zu Stuttgart extrem viele Taxis und diese sind auch günstiger als bei uns. Die Busse sind in der Regel zweistöckig und man bezahlt grundsätzlich mit Hartgeld beim Busfahrer. Es wird passend bezahlt oder überzahlt, Rückgeld gibt es nicht. Einfacher und flexibler geht die Busfahrt mit der Leap Card, welche man sich an einigen wenigen ausgewählten Stellen besorgen kann und dann im Bus einfach vor ein Lesegerät hält. Es sollte in dieser Zeit zwischen den Jahren eine Weile dauern bis wir unsere Leap Visitor Cards hatten.
Unsere erste Busfahrt in Dublin
Die Ampeln sehen an sich genau aus wie bei uns, aber für Autofahrer kommt nach Rot direkt Grün und nicht Rot-Gelb. Für Fußgänger ist es unterschiedlich: Manche Ampeln gehen von Grün auf Gelb und dann Rot, andere blinken nach Grün in Grün und gehen dann auf Rot. Was alle Fußgängerampeln gemein haben, ist zum einen, dass sie schon sehr schnell wieder auf Gelb wechseln oder blinken und zum anderen, dass sie lustige Geräusche machen, vor allem wenn sie Grün werden:
Die Ampel macht lustige Geräusche wenn sie Grün wird
Anders sind auch die Steckdosen, obwohl Euroland. Bei den Häusern scheint es wichtig zu sein, dass alles (innen) authentisch rustikal aussieht. In Wohngebäuden ist häufig in fast allen Zimmern Teppichboden anzutreffen. Es gibt selbst in Coronazeiten viel mehr Straßenmusik und auch Bars mit Livebands. Zumindest in Dublin sehen wir auch mehr Menschen, die auf der Straße leben, viele haben ein Zelt und leben auch an Plätzen mit viel Publikumsverkehr. Bei den Supermärkten hat sich „Spar“ durchgesetzt, aber auch „Tesco“ und sogar „LIDL“ und „ALDI“ sind zu finden.
Zurück zu unserem ersten Tag. Unsere Unterkunft Baggot Street Townhouse haben wir für zwei Nächte gebucht, da wir noch nicht wussten ob wir in Dublin bleiben oder eine Tour durchs Land machen. Das Hotel ist sauber, das Frühstück sehr gut, nur der Platz war zu beengt.
Unser Hotel für die ersten zwei Tage: Das Baggot Street TownhouseFrühstück im Baggot Street Townhouse
Auf der Suche nach einer weiteren Unterkunft wurden wir schnell fündig: Das etwas teurere, aber dafür sehr originelle Schoolhouse Hotel in der Northumberland Road. Wir brauchten nicht lange, um uns zu entscheiden, dass dies die Unterkunft für die restlichen 8 Tage sein wird. Weiterer Vorteil: Pia kann auch bei uns übernachten.
Unser Hotel für die restliche Zeit: Das Schoolhouse Hotel
Die restliche Zeit haben wir vor allem Dublins Straßen entdeckt und uns orientiert was wir uns so alles noch ansehen wollen. Eine perfekte Reiseleiterin hatten wir ja dabei: Pia. Die berühmte Kneipe „Temple Bar“ haben wir nur von außen angesehen, im Noreseman waren wir dann unser erstes Guinness trinken und etwas kleines essen.
Die begehrte und sehr bekannte Temple BarDie Norseman war die erste Bar die wir besucht haben
Übrigens kam Irland seinem Ruf nicht nach, dass es viel regnet. Wir hatten die meiste Zeit trockenes Wetter. Es war auch nicht wirklich kalt, sagen wir es war frisch und oft windig. Am ersten Abend haben wir uns selbst versorgt und noch ein bisschen gespielt im Hotel.
Seit Wochen fiebern wir dieser Reise entgegen. Laufend haben wir die Einreisebestimmungen von Irland und auch die Reiserückkehrbestimmungen von Deutschland beobachtet. Natürlich haben wir auch aufmerksam die COVID-19 Inzidenzwerte von Irland verfolgt, denn es soll eine sichere Reise werden bzw. wollen wir nur mit einem vertretbaren Risiko reisen. Inzidenz in Irland bei unserer Abreise etwa 600-700 – hoch aber nicht übertrieben hoch im Vergleich zu dem was wir in Deutschland so hatten in den letzten Wochen. Irland ist seit einigen Wochen Hochrisikogebiet, wie mittlerweile fast alle Länder um uns herum. Das bedeutet für uns 3 (Tine, Erika und ich) vollständig Geimpfte aber dass wir nach aktuellem Stand ohne Quarantäne wieder rückkehren können. Wir hoffen und beten, dass Irland nicht zum Variantengebiet erklärt wird, denn dann droht auch uns, die wir mittlerweile sogar geboostert sind, eine 14-tägige Quarantäne.
Am Gate in Frankfurt
Da das Risiko der Reise aus unserer aktuellen Sicht vertretbar ist, treten wir die Reise an. Mit dem ICE geht es von Stuttgart nach Frankfurt und dann weiter mit dem Flieger nach Dublin. Alles läuft ohne außergewöhnliche Vorkommnisse ab. Der Zug ist sehr voll. Vermutlich viele Reisende, die in der Weihnachtszeit bei ihren Familien waren. Im Flughafen Frankfurt haben wir den Eindruck dass extrem wenig los ist. Für die Einreise in Irland ist für Geimpfte ein offizieller Antigentest notwendig, der erst am Gate geprüft wird, inklusive aller anderen Nachweise wie z.B. das offizielle Einreiseformular von Irland, das wir online ausfüllen mussten.
Das Flugzeug ist nicht voll, was aber nicht unbedingt eine Coronamaßnahme ist, denn es sind keine Leerplätze oder Leerreihen vorgesehen. Ansonsten gelten die üblichen AHA Regeln: Abstand, Hygiene, Maske – ok, das letzte A von AHA kommt noch von Alltagsmaske, mittlerweile muss in Deutschland ja mindestens eine medizinische Maske getragen werden. Das ist in Irland übrigens nicht so, dort sind nach wie vor Stoffmasken erlaubt.
Wir kommen gut in Dublin and und werden dort sogar von Pia abgeholt. Eine richtig schöne Überraschung. Das war ja auch der Hauptgrund unserer Reise, dass wir Pia wiedersehen. Jetzt hoffen wir auf 10 schöne und interessante Tage hier und werden hoffentlich viel entdecken.
Zum Hotel lassen wir uns mit dem Taxi fahren zu einem Superpreis von 30€.