Tag zwölf in Schottland
Nach unserem Ruhetag (was ein Sonntag war…) hatten wir uns heute (was ein Montag war…) viele Dinge vorgenommen. Einiges war etwas ernüchternd, auf einiges hatte ich keinen Bock und anderes war nicht möglich, trotzdem war es ein super Tag und es gibt viel Bildmaterial, versprochen.
Zunächst stoppten wir an der Sligachan Brücke. Diese ist das Nummer 1 Postkartenmotiv von Skye. Dort stehen auch Statuen zweier Bergsteiger. Die beiden haben das Cuillin Hills Bergmassiv hier bestiegen und kartographiert. Diese Gebirge ist das einzige alpine Gebirge in Großbritannien.
Als nächstes besuchten wir Kilt Rock, eine Klippenformation, die wegen den Falten im Gestein und damit der Ähnlichkeit mit einem Kilt (Schottenrock) eben Kilt Rock (Kilt Fels) genannt wird. Dort soll eigentlich ein mächtiger Wasserfall 70 Meter in die Tiefe stürzen, aber vermutlich wegen Sommer und wenigen Regenfällen eher ein Rinnsal.
Am Kilt Rock Parkplatz waren mit professionellen Ferngläsern und Dohnen ausgestattete Leute, die nach Meerestieren und tollen Fotos der Klippen jagten. Ich habe mit meiner Canon mit 65x optischem Zoom tatsächlich auch Meerestiere festgehalten. Eine Dame neben uns mit Mega-Fernglas meinte es seinen Minkie-Wale.
Dann besuchten wir angebliche Dinosaurierfußspuren in einer Bucht. Man kann sich ja fragen, wie ein Dinosaurier eine Fußspur im Felsen hinterlassen kann. Meine Theorie: Vulkanausbruch, Lava noch nicht ganz abgekühlt, Dinosaurier flieht mit großen Schritten und tappt versehentlich in noch weiches Gestein. Meine zweite Theorie: Es sieht nur zufällig aus wie ein Dinosaurierfußandruck. Ihr könnt ja selbst ein bisschen forschen, hier ein Google Link.
Nächstes Ziel wäre Old Man of Storr gewesen, eine tolle Felsformation verbunden mit einer klasse Wanderung und faszinierender Aussicht. Leider hing permanent ein Regentief an dem Berg fest, weshalb wir uns dafür entschieden haben, weiterzufahren. Das Ziel war dann Portree, die Stadt mit den meisten Einwohnern von Skye – eine stattliche Anzahl von 2500 Personen. Die ganze Insel hat etwa 10000 Einwohner, ist also sehr dünn besiedelt. Portree war uns allerdings etwas zu belebt mit Touristen. Daher haben wir uns nur am Hafen umgeschaut und etwas zu Essen organisiert, was auch nicht einfach war, denn alle Gaststätten haben nur für Abendessen (Dinner) geplant.
Gut gestärkt sind wir dann weiter zum Dunvegan Castle and Garden. Und jetzt kommen wir zu dem Part auf den ich keinen Bock hatte. Das habe ich aber Tine auch so gesagt – ich gehe da nur hin weil sie hin möchte. An der Stelle füge ich noch ein bisschen zum Thema Autofahren ein: Mittlerweile habe ich mich an alles so gewöhnt, dass ich gar nicht mehr bemerke wie ich schalte und das ganze spiegelverkehre Fahren in Automatismus übergegangen ist. Was auf Skye echt hart ist, sind die schmalen Straßen. Viele Abschnitte sind nur so breit wie ein LKW und erschwerend kommt noch hinzu, dass man da auch noch 10-20cm tiefen Schlaglöchern ausweichen muss. Jetzt aber weiter mit Dunvegan: In Schottland gibt oder gab es ja viele Clans – Familienlinien die sehr viel Wert auf ihre Herkunft und Historie legen und teilweise auch verfeindet waren. Dunvegan ist der ehemalige Sitz der McLeods. Das Schloss ist in hervorragendem Zustand und auch innen liebevoll für Besucher im Museumsstil restauriert. Das besondere sind die Gärten, denn am Fuß des Schlosses sind mit viel Aufwand botanische Gärten angelegt mit einer riesen Auswahl an besonderen Pflanzen.
Mangels Wasser am Kilt Rock wollte ich unbedingt noch den in der Nähe unserer Unterkunft liegende Wasserfall am Talisker Beach sehen. Wir hatten nach fast ununterbrochener Schlagloch-Ausweichfahrt sowie unzähligen Schafen auf der Straße eine schöne Wanderung durch Kuh- und Schafherden durch bis zum Strand. Dort mussten wir leider feststellen, dass auch dieser Wasserfall aktuell nur ein kleines Rinnsal ist, wenn überhaupt dort gerade Wasser fließt.
Abgerundet wurde der Tag mit einem Besuch im Old Inn, unserer Dorfkneipe. Dort hatten wir Spaß mit einem Quizspiel, das zum Equipment des Pubs gehört.